Physiotherapeutische
Diagnose
Am Beginn meiner physiotherapeutischen Leistungen steht die Diagnose. Die physiotherapeutische Diagnose ist eine detaillierte Untersuchung, um die Ursache körperlicher Beschwerden oder funktioneller Einschränkungen zu identifizieren. Die Diagnose findet im Zuge der ersten Sitzung einer Therapieserie statt.
Im Unterschied zur medizinischen Diagnose, die Krankheiten identifiziert, liegt der Schwerpunkt bei der physiotherapeutischen Diagnose auf Funktionalität und Bewegungsfähigkeit.
Wichtige Schritte der Diagnose:
- Anamnese: Ein ausführliches Gespräch zur Erfassung der Krankengeschichte, aktuellen Beschwerden und relevanten Lebensgewohnheiten.
- Untersuchung: Tests zur Beurteilung von Beweglichkeit,
Kraft, Stabilität, Haltung und neurologischen Funktionen. - Analyse der Befunde: Auswertung der gesammelten Daten,
um betroffene Strukturen oder Funktionen zu identifizieren. - Klinische Testungen: um mögliche Hypothesen zu bestätigen
- Diagnosestellung: Ermittlung des Problems (z. B. Muskelschwäche,
Fehlhaltung) und dessen Auswirkungen auf den Patienten. - Behandlungsplanung: Erstellung eines individuellen
Plans zur Verbesserung der festgestellten Probleme.
Bewegungs-Therapie
Die Bewegungs-Therapie in der Physiotherapie ist eine gezielte Form der Behandlung bei der die Beweglichkeit, Kraft, Koordination und Ausdauer verbessert wird. In meiner Praxis kombiniere ich Bewegungs-Therapie mit Hochleistungs-Bio-Feedback-Geräten.
Ziele der Bewegungs-Therapie:
- Schmerzlinderung: Durch gezielte Bewegungen können Schmerzen reduziert werden, indem Verspannungen gelöst, Entzündungen gemindert und die Durchblutung verbessert wird. Kinesio Taping kann hierbei unterstützend wirken.
- Verbesserung der Beweglichkeit: Übungen erhöhen
die Flexibilität von Muskeln und Gelenken. - Kraftaufbau: Spezifische Übungen stärken schwache Muskeln und
verbessern Stabilität und Körperfunktion. In meiner Praxis wende
ich dabei unter anderem das Blood Flow Restriktion Training an. - Koordinations- und Gleichgewichtstraining: Fördert die Zusammenarbeit
von Muskeln und Nerven, wichtig nach Verletzungen und Operationen.
Methoden der Bewegungs-Therapie:
- Aktive Übungen: Patienten führen unter Anleitung Bewegungen
aus, um Kraft und Koordination zu verbessern. Die sogenannte EMS
(Elektrische Muskelstimulation) erhöht dabei die Muskelrekrutierung. - Passive Mobilisation: Der Therapeut bewegt die Gelenke
des Patienten zur Verbesserung der Beweglichkeit. - Krankengymnastik: Individuell angepasste Programme
fördern langfristige Gesundheit und Funktionalität.
Manuelle Therapie
Die manuelle Therapie ist eine Form der Physiotherapie, die sich auf die Behandlung von Funktionsstörungen im Bewegungsapparat konzentriert. Sie wird häufig bei Patienten eingesetzt, die unter chronischen oder akuten Beschwerden leiden, um deren Lebensqualität zu verbessern. Durch die Anwendung verschiedener manueller Techniken können Symptome gelindert werden.
Vorteile der manuellen Therapie:
- Schmerzlinderung: Durch gezielte Mobilisation oder Manipulation
von Gelenken und Weichteilen können Schmerzen reduziert werden. - Wiederherstellung der Gelenkbeweglichkeit: Eingeschränkte Gelenke
werden mobilisiert, um die normale Funktion wiederherzustellen. - Verbesserung der Muskelspannung: Dysbalancen wie Verspannungen
oder Muskelschwächen werden ausgeglichen, um Beweglichkeit zu
verbessern und Schmerzen zu lindern. - Förderung der Nervenfunktion: Techniken zur Nervenfreigabe
helfen bei Irritationen oder Kompressionen.
Techniken der manuellen Therapie:
- Gelenkmobilisation: Ein Gelenk wird sanft bewegt,
um dessen Bewegungsumfang zu vergrößern. - Querfriktionen: Querfriktionen sind eine manuelle Technik, bei der mit
gezieltem Druck Muskeln, Sehnen oder Bändern lokale Verklebungen
gelöst werden und gewollte Entzündungen hervorgerufen werden. - Weichteiltechniken: Dazu gehören Massagen, Triggerpunkt
Behandlungen und Dehnungen, die auf Muskeln, Sehnen
und Bindegewebe abzielen, um Spannungen zu reduzieren. - Dehnung und Traktion: Durch Dehnen oder Auseinanderziehen von Gelenken
werden die Gelenkstrukturen entlastet und die Beweglichkeit verbessert. - Mobilisation des Nervensystems
MSK-Ultraschall
in der Physiotherapie
Der muskuloskelettale Ultraschall (MSK-Ultraschall) ist ein modernes bildgebendes Verfahren, das es ermöglicht, Muskeln, Sehnen, Bänder und Gelenke in Echtzeit zu beurteilen und so eine genauere Diagnostik in der Physiotherapie zu erzielen – und das ganz ohne Strahlenbelastung.
Warum ist MSK-Ultraschall so wertvoll?
Es können die typischen Ursachen von Beschwerden sichtbar gemacht werden:
- Tendovaginitis: Entzündung der Sehnenscheide, oft mit Flüssigkeit und Verdickung sichtbar.
- Bursitis: Schleimbeutelentzündung, erkennbar an Flüssigkeitsansammlungen.
- Tendinose/Tendinopathie: Chronische Sehnenveränderungen, Verdickungen oder degenerative Umbauten in der Sehne.
- Kalzifizierungen: Verkalkungen in Sehnen (z. B. Kalkschulter) sind gut darstellbar.
- Schwellungen: Flüssigkeitsansammlungen oder Entzündungen sind direkt erkennbar.
- Bandverletzungen (Ligament-Einrisse): Teil- oder komplette Rupturen können sichtbar gemacht werden.
- Kapselverletzungen: Veränderungen oder Flüssigkeitseinlagerungen im Gelenkbereich.
- Arthroseerscheinungen: Gelenkveränderungen wie Knorpelverschmälerungen oder Osteophyten sind im Ultraschall darstellbar.
- Besseres Clinical Reasoning: Durch mehr Detailinformationen können Beschwerden gezielter eingeordnet und eine fundierte Entscheidung getroffen werden, welche Strukturen betroffen sind und welche Behandlung am sinnvollsten ist.
- Präzise Therapieplanung & Verlaufskontrolle: Es lässt sich die richtige Therapie auswählen und der Heilungsverlauf dokumentieren. Veränderungen im Gewebe (z. B. Rückgang einer Bursitis oder Resorption einer Kalzifizierung) sind im Verlauf sichtbar.
- Kombination mit Stoßwellentherapie: Mit dem Ultraschall können Verkalkungen oder Sehnenveränderungen exakt lokalisiert werden, sodass die Stoßwelle gezielt und effizient eingesetzt wird. Das steigert die Wirksamkeit und Präzision der Therapie.
Radiale Stoßwellentherapie (rESWT)
Die radiale Stoßwellentherapie (rESWT) ist ein modernes, wissenschaftlich gut untersuchtes Verfahren in der Physiotherapie zur Behandlung chronischer Sehnen- und Muskelbeschwerden. Stoßwellen sind kurze, energiereiche Schallimpulse, die in das Gewebe eindringen. Sie fördern die Durchblutung, regen den Stoffwechsel an und können Heilungsprozesse aktivieren.
Zahlreiche klinische Studien zeigen, dass rESWT bei hartnäckigen Beschwerden statistisch signifikant wirksam ist:
- Tendinitis calcarea (Kalkschulter): In einer randomisierten Studie mit 90 Patient:innen kam es bei 86 % nach rESWT zu einer vollständigen Auflösung der Kalkdepots, in der Kontrollgruppe lediglich bei 8 %. Zusätzlich verbesserte sich die Schulterfunktion deutlich (Gerdesmeyer 2003, PubMed 16649891).
- Plantarfasziitis (Fersenschmerz): Eine Multicenter-Studie mit 245 Patient:innen zeigte nach 12 Wochen eine Schmerzreduktion von 72 % durch rESWT, verglichen mit 45 % unter Placebo. Auch nach 12 Monaten hielten die Effekte an (Gerdesmeyer 2008, PubMed 18832341).
- Achillodynie (Achillessehne): In einer Studie mit 58 Patient:innen verbesserten sich Funktion und Schmerzsignale deutlich. Besonders effektiv war die Kombination aus radialer und fokussierter Stoßwelle, die bei 89 % klinisch relevante Verbesserungen brachte (Moya 2021, PubMed 34274243).
- Beschleunigte Regeneration: Unterstützt die Erholung nach intensivem Training oder Verletzungen, indem Muskelkater und Ermüdung reduziert werden.
- Rehabilitation: Effektiv in der physiotherapeutischen
Behandlung zur Wiederherstellung der Muskel- und
Gelenkfunktion nach Verletzungen oder Operationen. - Verbesserung der Muskelkoordination: Fördert die neuromuskuläre Koordination, was die Bewegungsqualität und Technik im Sport verbessern kann.
Indikationen:
- Achillodynie (chronische Beschwerden der Achillessehne)
- Epicondylitis radialis / ulnaris (Tennis- oder Golferellenbogen)
- Fasciitis plantaris (Fersensporn)
- Patellar Tendonitis (Patellarsehnenentzündung)
- Tendinosis calcarea (zumeist Kalkschulter)
- Tibiakantensyndrom (Schienbeinkantensyndrom)
- Trochanter-Tendinopathie (Beschwerden im Bereich des Hüftansatzes)
- Myofasziale Triggerpunkte in Bereichen wie:
- Adduktoren Oberschenkel
- Wadenmuskulatur (z. B. verkürzte Wadenmuskulatur)
- Cervicalsyndrom (Nackenbereich)
- Dorsalgie (Rücken)
- Lumbalgie (unterer Rücken)
- Verkürzte Oberschenkelmuskulatur
Return to Sport
Im Prozess des „Return to Sport“ in der Physiotherapie wird mit Messungen bewertet, ob ein Sportler nach einer Verletzung oder Operation sicher in den Sport zurückkehren kann.
Diese Messungen sind ein wesentlicher Bestandteil der Rehabilitation, um Rückfälle oder erneute Verletzungen zu verhindern. Unterstützt werden sie durch hochmoderne Geräte wie EMG-Biofeedback und Kraftmessplatten.
Der Prozess des „Return to Activity/Play/Sport/Competition“ (RTAPSC) in der Physiotherapie beschreibt die schrittweise Rückkehr zu sportlichen oder beruflichen Aktivitäten nach einer Verletzung. Dieser Prozess beginnt mit einer umfassenden Evaluation, die die Verletzung, den Heilungsfortschritt sowie Kraft, Beweglichkeit und funktionelle Fitness analysiert. Basierend darauf wird ein individueller Rehabilitationsplan erstellt.
Ein zentraler Teil des RTAPSC-Prozesses ist der Wiederaufbau der körperlichen Fähigkeiten, einschließlich Kraft, Beweglichkeit, Ausdauer und Koordination. Funktionelles Training bereitet gezielt auf die Bewegungsabläufe und Belastungen im Sport oder Beruf vor.
Neben der physischen Rehabilitation spielt die psychologische Vorbereitung eine wichtige Rolle. Besonders wichtig sind die Abschlusstestungen: Diese stellen sicher, dass keine Dysbalancen oder Defizite mehr vorliegen. Erst nach erfolgreichen Tests ist die sichere Rückkehr in den Alltag, die Arbeit oder den Sport möglich.
Betreuung von Sportler*innen und Sportvereinen
Die physiotherapeutische Betreuung von Sportlern und Hochleistungssportlern umfasst eine ganzheitliche Betreuung, die sowohl präventive Maßnahmen als auch die Rehabilitation nach Verletzungen sowie die Optimierung der sportlichen Leistung und Regeneration umfasst.
Die optimale Betreuung:
- Prävention: Ein zentraler Aspekt ist die Verletzungsprävention. Sportler sind oft hohen physischen Belastungen ausgesetzt, was das Risiko für Verletzungen erhöht. Durch gezielte Bewegungsanalysen können Physiotherapeuten Schwachstellen und Fehlbelastungen frühzeitig erkennen und entsprechende Maßnahmen einleiten.
- Rehabilitation: Im Verletzungsfall begleitet die physiotherapeutische
Rehabilitation den Sportler von der Akutphase bis zur vollständigen
Rückkehr in den Wettkampfsport. Ein individueller Rehabilitationsplan berücksichtigt die speziellen Anforderungen der jeweiligen Sportart. - Leistungsoptimierung: Physiotherapeuten arbeiten eng mit Trainern zusammen,
um die sportliche Leistung zu verbessern. Dies kann durch Übungen und
Techniken zur Steigerung von Schnellkraft, Beweglichkeit und Ausdauer
erfolgen, oft unterstützt durch manuelle Therapie oder Kinesio-Taping. - Regeneration: Nach intensiven Trainingseinheiten oder Wettkämpfen ist Regeneration entscheidend. Physiotherapeuten unterstützen diesen Prozess mit Massagen und physiotherapeutischen Anwendungen wie Elektro-Therapie.
- Langfristige Betreuung: Hochleistungssportler benötigen eine kontinuierliche Betreuung, die regelmäßige Check-ups umfasst, um den körperlichen Zustand zu überwachen und frühzeitig auf Anzeichen von Überlastung zu reagieren.
Prävention
Mit der richtigen Anleitung lernen Sie, wie Verletzungen vermieden und Ihre Muskel- und Gelenkgesundheit langfristig erhalten werden können.
Physiotherapeutische Prävention ist zentral in der Gesundheitsförderung und dient der Vermeidung von Krankheiten und Verletzungen. Ziel ist es, durch gezielte Maßnahmen das Risiko körperlicher Beschwerden zu senken, bevor sie entstehen. Im Fokus steht die Förderung von Beweglichkeit, Kraft und Ausdauer, um den Körper widerstandsfähiger zu machen.
Ein weiterer wichtiger Aspekt ist das Erlernen ergonomischer Bewegungsmuster im Alltag und am Arbeitsplatz, um Überlastungen zu vermeiden. Besonders in Berufen mit einseitigen Belastungen oder langem Sitzen hilft dies, chronische Beschwerden wie Rückenschmerzen vorzubeugen.
Regelmäßige Bewegung und individuell angepasste Trainingsprogramme verbessern nicht nur die körperliche Leistungsfähigkeit, sondern stärken auch das Immunsystem und senken das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Osteoporose und andere chronische Leiden.
Zudem werden Patienten in gesunden Lebensgewohnheiten geschult und motiviert, diese in ihren Alltag zu integrieren. Prävention zielt darauf ab, die Lebensqualität zu steigern und die Eigenverantwortung für die Gesundheit zu fördern, um langfristig schwerwiegende gesundheitliche Probleme zu verhindern.
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